Pädagogisches Profil
Motopädie wird auch als „Die Lehre der Bewegung“ oder „Die Lehre der Veränderung“ bezeichnet.
Die Motopädie/Motopädagogik wird als ganzheitlich orientiertes Konzept der Erziehung durch Wahrnehmung, Erleben und Bewegen verstanden. Man kann es auch als Konzept der Persönlichkeitsbildung über motorische Lernprozesse bezeichnen.
Zielsetzung ist es, die Eigentätigkeit des Kindes zu fördern, es zum selbstständigen Handeln anzuregen. Die Erfahrung mit Hilfe der Bewegung über das Wirken etwas zu bewirken, vermittelt Einsicht in den prinzipiellen Zusammenhang von Ursachen und Wirkung.
In dem eigenständigen Erschaffen von Wirklichkeit, in dem Experimentieren und Ausprobieren wird das Leben für das Kind sinnvoll (erhält Sinn) und persönliches Wachstum ist garantiert.
In der Motopädie liegt der Schwerpunkt in der Förderung aller Persönlichkeitsbereiche der Entwicklung über die Stärken der Kinder. Wir stärken die Kinder in ihrer Ich-, Sach- und Sozialkompetenz. Gerade die Förderung der sozialen und emotionalen Kompetenz hat in der Motopädie einen hohen Stellenwert.
Bewegung ist nicht nur ein Grundbedürfnis, sondern es ist die Voraussetzung für körperliches Wohlbefinden und kognitive Entwicklung.
Die Kinder haben in unserer Einrichtung die Möglichkeit vielfältige Bewegungserfahrungen mit Hilfe von verschiedenen Materialien zu sammeln. Das Zusammenspiel von Wahrnehmung und Bewegung ist unerlässlich für eine gesunde Entwicklung unserer Kinder.
„Fallerlebnisse“ (Springen, Rutschen…) regen die Entwicklung des Gehirns und des logischen Denkens an. Aus diesem Grund ist ein wichtiger Schwerpunkt unserer Arbeit den Kindern eine bewegungsfördernde Umgebung zu schaffen.
Kinder nehmen über Bewegung nicht nur ihrer Umwelt wahr, sondern vor allem sich selbst und ihren Körper.
Wahrnehmung und Bewegung sind also als eine Einheit zu verstehen. Die Entwicklung und Förderung der Wahrnehmung muss heute stärker beachtet werden, da vielen Kindern zunehmend so genannte „direkte“ Spielerfahrungen fehlen, die ihre Wahrnehmung fördern. Wir geben den Kindern Spielimpulse, die ihre Neugier und Spielfreude wecken und ihnen Erfahrungen mit allen Sinnen ermöglichen.
In der Motopädie gibt es fünf Leitziele/ Grundprinzipien nach denen wir in unserem Haus arbeiten:
1. Kindgemäßheit
2. Offenheit
3. Freiwilligkeit
4. Erlebnisorietiertheit
5.Entscheidungsfreiheit
Das teiloffene Konzept unterstützt diese Leitziele. Es gibt in unserer Einrichtung mehrere Räume, die als offene Funktionsräume zu verschiedenen Schwerpunkten (Musik/Sprache/Medien, Rollenspiel/Theater, Bewegung, Sinneswahrnehmung, Entspannung/Ruhe, Malen/Werken, Bauen/Konstruieren) gestaltet sind. Kinder haben so die Möglichkeit gruppenübergreifend ihren Spiel- und Interessenbedürfnissen nachzugehen und erleben die einzelnen Bildungsbereiche in einem breiten Spektrum mit viel Platz und ausgiebigen Möglichkeiten, die ihre Lern- und Persönlichkeitsentwicklung fördern und erweitern. Auch die jüngeren Kinder haben die Möglichkeit, durch Begleitung ihrer Bezugspersonen, die verschiedenen Räumlichkeiten und Beschäftigungen zu erkunden und so in das teiloffene Konzept hineinzuwachsen.
Die Akzeptanz anderer Kulturen und anderer individueller Lebensbedingungen sind in unserer Kindertagesstätte eine Selbstverständlichkeit.
Wir verhalten uns gegenüber allen Menschen annehmend und respektvoll. Insbesondere erkennen wir die Lebensbewältigungsstrategien, die kulturellen und religiösen Bindungen und die Zwei- oder Mehrsprachigkeit als Kompetenz der Kinder bzw. der Familien an.
Die Kinder erleben einen selbstverständlichen Austausch zwischen den Kulturen, einen selbstbewussten und angstfreien Umgang mit der Vielfalt von Sprachen und ein gleichberechtigtes Zusammenleben.
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